Na toll! Komplikationen! Sie seufzte. „Nein, dass stimmt doch nicht. Das Kleid ist ganz toll, aber ich finde es etwas übertrieben sich für ein Essen umzuziehen. Außerdem bin ich grade nicht in Stimmung dafür. Es liegt also nicht an dir.“ Unbeholfen tätschelte sie ihr die Schulter. /Oh, Mann! Warum eigentlich immer ich. Muss sie das gleich so persönlich nehmen?/

"Weil... einfach weil er es auch getan hat. Normalerweise ist es nicht so... aber er hat sich extra für Sie in einen Anzug geschmissen. Und Sie können es sich vorstellen wie schwer es ist einen Anzug für ihn zu finden", erklärte sie und reichte ihr das Kleid. "Na los umziehen"

Heftig (und lautstark) wurde Sonea unerbittlich von Maria in das Kleid gezwungen.
Nun lief sie ihr mit stampfenden Schritten und mit miserabler Laune in den Speisesaal nach. Ohne viel Wert auf Höflichkeit zu legen ließ sie sich auf einen Stuhl am Tafelende fallen. Man konnte sowohl ihren Unwillen, wie auch ihren verletzten Ego am Gesicht ablesen. Wahrscheinlich, weil sie sich auch keine Mühe machte ihn zu verbergen. /Ich rede heute kein Wort mehr! Da können alle sehen wo sie bleiben!/

"Ihr seht wunderschön aus", sprach der Herr und schon kam auch das Essen, welches einfach nur köstlich aussah.
"Guten Appetit, ich hoffe es schmeckt Euch"; sagte er noch und begann zu essen.
"Also... ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen. Ich war nicht sehr höflich gewesen. Dennoch werdet Ihr hier bleiben, bis Sie sich dazu umentschieden haben mir zu helfen."

Unwillig stocherte sie in dem Essen herum und nahm ab und zu einen Bissen.
Das Gesagte nahm sie lediglich mit einem Nicken zur Kenntnis. Das hieß aber nicht, dass sie reden würde. Und verziehen hatte sie ihm nur bedingt. Auf ihre Art.

Genervt legte er sein Besteck zur Seite und stand auf. "Was stört Euch an mir?", fragte er knurrend.
"Mein Aussehen? Seid Ihr eine solch oberflächliche Person? Behandelt Ihr ein Buch nach dessen Einband? Seid Ihr so herzlos?"

Damit hatte er es tatsächlich doch geschafft sie aus der Reserve zu locken. Und ihren Ego gleich zweimal anzuknacksen.
"Das war bis gerade nicht der Grund. Und ein Buch ist was anderes!"

"Das war bis gerade der Grund. Und ein Buch ist das selbe. Ein hässliches Buch kann eine tolle Geschichte haben. Man kann reinschnuppern.
Ein hässlicher Mensch kann einen tollen Charakter haben und man kann ihn oder sie näher kennen lernen.
Eine hässliche Schale kann eine schöne, süße Frucht umhüllen, man kann sie kosten.
Es bezieht sich alles auf das Selbe. Haben Euch Eure Eltern nicht beigebracht wie das geht? Jemanden nach dem Charakter zu beurteilen?"

"Nein haben sie nicht. Und ein Buch ist keine Person. Außerdem war das gar nicht der Grund!" Ihre Antwort war bissig.

"Wenn das nicht der Grund war, welcher dann? Sie sind schon die ganze Zeit so abweisend. Davor hab ich Ihnen nichts, aber auch wirklich nichts getan. Weil ich Sie hier fest halte?"

"Daran liegt es gerade auch nicht. Und die Fragerei könnt Ihr euch sparen!" Es war ihr gerade ziemlich egal, wie kindisch sie sich benahm und auch, wie lächerlich das alles wirken konnte. Genauso lächerlich, wie ihre Beweggründe.

Nun wurde er wirklich rasend vor Wut. Er schnippte und schon stand Maria bei ihm. "Welchen Tag haben wir heute?", fragte er.
"Morgen ist Vollmond"; antwortete sie.
Nun war es unaufhaltsam. Er packte den Tisch und warf ihn um, wodurch das Geschirr und das restliche Essen auf dem Boden landete und das Geschirr zuersplitterte.
"Herr, nicht", sagte Maria noch, doch da bekam sie schon seine Krallen ins Gesicht, ehe er davon stapfte.
Der Schmerz fraß sich in ihr Gesicht und sie hielt sich die Hand auf ihrer Wunde, als ob die Blutung dadurch stoppen würde.
Marias Auge war verletzt, ihre Strin, ihr Auge, ihre Wange und bei ihrem Kinn bis zu ihrer Lippe. Es dauerte nicht lange, bis sie auch unter Schmerzen schluchzte.

Die Tür knallte hinter ihm zu. Entsetzt sah Sonea sich an, was sie da getan hatte. Denn indirekt war es ihre Schuld; sie hatte ihn zu sehr provoziert.
Sie eilte zu Maria. "Oje, oje, oje…" Das Blut tropfte auf Marias Kleid. Sie sah wirklich schlimm aus. /Ein Heilzauber, wie ging der nochmal?/
Sie murmelte etwas, so dass wenigstens die Blutung stoppte. "Ich kümmer mich erst um dein Auge, ja?"
Das schlechte Gewissen stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Schon kam auch das restliche Küchenpersonal. Der Koch sah wütend zu Sanea. "Ich denke du hast genug getan! Sieh was du getan hast! Bist du nun zufrieden?! Herzlose Menschen wie du gehören wirklich eingesperrt!", brüllte er. Die Dienstleute sahen sie verächtlich an.
"Nein nein..:", schniefte Maria "ich... hätte wissen sollen... dass er ausschlaggen würde... Es ist nicht ihre Schuld..."
"Red dich nicht so raus! Natürlich ist es ihre Schuld! Ohne dem wäre das alles nicht passiert!"
"Warum geben wir nicht gleich ihrer Großmutter die Schuld? Sie hat ihn ja immerhin zu dem gemacht was er ist! Nein, ihre Urgroßmutter, die hat sie ja zur Weltgebracht, nein ihr Urgroßvater, der hat ja seine Frau geschwängert! Die Anschuldigungen könnt ihr euch sparen!", knurrte ein Kellner und hockte sich zwischen Maria uns Sonea. Man hörte aus seiner Stimme, dass er einen spanischen Akzent hatte. Er fragte Maria etwas auf spanisch, welche nur leise antwortete, ehe er zu Sonea sah. "Bitte hilf ihr. Du kannst bestimmt einen Spruch, nicht? Bitte hilf meiner Cousine", bat er dann und seine violetten Augen bewiesen, dass er schon eher flehte.

Sie versank praktisch im Boden. /Schlechte Gewissen sind sch****!/ Sie biss sich auf die Unterlippe und nickte. Sie nahm Marias Gesicht in ihre Hände und fing konzentriert an einen komischen SingSang vor sich hinzumurmeln. Der SingSang setzte sich so lange fort, bis die Wunden sich schlossen, verheilten, sich das Auge wiederherstellte und und nur noch haarfeine Spuren übrig blieben. Aber diese würden noch verheilen. Das Auge war vollständig verheilt. Sie trat wieder nach hinten, in der Hoffnung sich unbemerkt in ihr Zimmer teleportieren zu können. Niemand hatte ihr gesagt, wie anstrengend so größere Zauber sein konnten. Wenigsten konnte sie es gut verbergen.

Maria sah zu ihr und lächelte Sonea sanft an, ehe sie aufstand, das Blut hrer Wunde noch auf ihren Händen. "Danke... das hättet Ihr nicht tun müssen. Ich bringe Euch wieder in Euer Zimmer"; sagte sie nur höflich.
Der Kellner bedankte sich ebenfalls bei Sonea und sagte wieder etwas zu Maria, welche nur erschrocken die Augen aufriss und am Boden starrte, ehe sie los ging, um Sonea in ihr Zimmer zu bringen.

(Michelle?)


So unauffällig wie möglich folgte Sonea Maria (?) auf ihr Zimmer. Sobald die junge Frau gegangen war ließ sie sich erschöpft auf das Bett sinken und war sofort eingeschlafen.

(tut mir leid hab die rpgs vermixt xD)

Kaum, dass die Sonne am Horizont ganz aufgegangen war, öffnete Maria die Vorhänge und öffnete den Schrank, um etwas schlichtes, aber schönes, heraus zu nehmen.
"Aufstehen. Die Sonne scheint und das Frühstück ist gleich fertig. Und der Tag wartet~", flötete sie, ehe sie zu Sonea ans Bett ging.

Schlecht gelaunt nuschelte Sonea irgendetwas unverständliches und drehte sich auf die andere Seite. "Der Tag kann mich mal!", nuschelte sie weiter. Das letzte, worauf sie gerade Lust hatte bestand aus genau vier Dingen: Frühstück, Kleid, anstrengender Tag, jähzorniger Herr/Monster.

Maria seufzte.
"Gut. Dann bleiben Sie einfach liegen. Es sind nur wir, die Monatsende untergehen werden. Es hat ja nichts mit IHnen zu tun. Jetzt hören Sie mir mal zu! Ich kann es überhaupt nicht leiden. Ich kann SIE nicht leiden. Weil sie alles nur von außen beurteilen. Alvaro hätte etwas schönes geplant. Aber Sie? Sie denken nur an sich. Alle anderen scheinen Ihnen ja egal. Alvaro kann tun, was er will. Sie werden nie sehen... was für ein netter MENSCH er eigentlich ist.
Sie würden auch schnell gereizt reagieren, wenn man sie seit ähm... mal nachdenken... ÜBER 60 JAHREN nur von außen behandeln würden. Und das, wenn Sie in einem Monsterkörper gefangen sind. Wo jeder sich nur fürchtet und nichts mit Euch zu tun haben will. Ich wünsche wirklich, dass Ihnen der gleiche Fluch wiederfährt, den auch Alvaro getroffen hat. Vielleicht würden Sie dann endlich anfangen sowohl Ihr Herz, als auch Ihr Gehirn zu nutzen!"

Misstrauisch drehte sie sich wieder um. "Warum geht ihr am Monatsende alle unter?" Den Rest ignorierte sie einfach.

"Wenn Ihr die Güte hättet und Euren Allerwertesten aus diesem verdammten Bett zu bewegen und mir auf den Rest zu antworten, würde ich es sagen.
Sollt Ihr eben verhungern, Frühstück gibt es keines mehr. Falls ein Wunder geschehen soltle und sie stehen auf... Alvaro wartet um 10 im Pavillon. Er hätte nach dem Frühstück eine Führung gegeben... aber darauf werdet Ihr wohl auch verzichten. Aber als ob Ihr ein Herz bekommen würdet.
Solche Menschen wie Ihr, die alles von Außen behandeln...", sagte sie und drehte sich um "hätten in meinen Augen nie geboren werden dürfen."
Sie sagte ihren letzten Satz sehr scharf... Doch leider wollte sie ihn schärfer sagen.

"Tja, dann sollte ich wohl irgendwann mal an Selbstmord denken.", meinte sie gleichermaßen kaltschnäuzig wie desinteressiert und stand, von Neugier getrieben, auf. "Was ist also nun mit Monatsende?"

"Vergiss es", knurrte sie und verließ das Zimmer, nur um die Tür hinter sich zu zuknallen.
Schnell stapfte sie nach Draußen, wo Alvaro eben einen Vogel auf der Hand hatte und vorsichtig streichelte. Die Wut, die sie an ihm auslassen wollte verflog. Das Bild war einfach zu schön. Ein süßer Vogel.. und ein grässliches Monster... man konnte dem kleinen Vogel wirklich ansehen, dass er die Streicheleinheit von ihm genoss. Zwar war es mit einer Kralle, aber immerhin genoss er es.
Auch Alvaro konnte man ein sanftes Lächeln ansehen. Dass er wirklich sehr ruhig gerade war.

Sie verdrehte die Augen und stieg aus dem Bett. Dann suchte sie ihre eigenen Sachen raus um sich anzuziehen. Danach ging sie aus dem Zimmer raus. Sie würde wohl auf eigene Faust das Haus erkunden. Auf ihrem Weg begegneten ihr immer wieder Diener, die sie feindlich musterten, bis es ihr schließlich zu viel wurde. Und da sie gerade allein im Gang war murmelte sie etwas und war nicht mehr zu sehen. Nun konnte Sonea ungestört ihre Besichtigung fortsetzen.
Sie hatte durch eine Terassentür nach draußen gefunden und ging nun durch den Garten. Schließlich kam sie an einem Meterhohen Zaun an. Jedenfalls fast. Denn ca. 30 cm vor dem Zaun prallte sie auf eine unsichtbare Wand. "War ja klar."
Sie ging zum nächsten, möglichst hohen, Baum und kletterte rauf. Somit hatte sie eine gute Aussicht, wenn auch nur über einen kleinen Teil des Gartens.