The Past [Schnargl & Kasumi]

Sie blickte ihn lächelnd an und antwortete: "Nichts zu danken, mach ich doch gerne."
Danach nahm sie ein Wattepat, tat es auf die Wunde und verband sie zur Sicherheit lieber noch einmal. "So, das war's schon. Aber mach das nächste Mal lieber das Licht an wenn du hier herrum wanderst", sie lächelte immernoch.
Nun stand Chloe auf, nahm den Handfeger und ging in Richrung Küche. Dort lies sie Sascha wieder raus und schmiss die Scherben weg, welche sie allesamt aufgelesen hatte.
Chloe holte noch für beide etwas zu trinken und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Dortstellte sie die Getränke auf den Tisch und setzte sich wieder hin. Sie schaute auf eine der Uhren, welche überall im Haus hingen und merkte, dass es gerade mal 3:26 Uhr war: "So früh? Wir sollten uns lieber wieder hin legen und versuchen noch etwas zu schlafen, aber ich glaube es wäre besser wenn wir in unseren Zimmern und nicht im Wohnzimmer schlafen würden. Was meinst du?"

Zunächst wollte Raphael Widerspruch erheben. Schließlich konnte er ja nicht einmal zum Lichtschalter kommen, da der Hund den Weg versperrte. Außerdem kannte er sich wohl kaum schon in dem Haus der Körsts aus.

Als Chloe mit den Getränken kam, bedankte er sich und nahm ein Paar Schlucke. "Ich finde das Sofa eigentlich gemütlicher als die Matratze oben.. Hat vielleicht was damit zu tun, dass ich einige Nächte auf Parkbänken verbacht habe... und auch vorher hatte ich nie den Komfort eines Bettes."

"Wirklich? Wo hast du denn dann geschlafen?", fragte sie etwas verwirrt.
Sie nahm sich ihr Getränk und nahm ein paar Schlückchen, bevor sie es wieder auf dem Tisch platzierte.

Raphael setzte kurz ab und sah sie aus dem Augenwinkel an. "Jenachdem, wo es grade ging. Auf dem Boden, in einer Wiese, in einem Parkhaus, auf dem Rücksitz eines aufgebrochenen Autos... wenn man mehrere Pappkartons flach aufeinanderlegt kann das auch gemütlich sein.."
Er nahm noch einen Schluck. "Hing halt immer davon ab. Man gewöhnt sich dran. Ein Mal hat mir irgendein Mädchen ein kleines Kissen geschenkt.. War von ihrem Ex-Freund oder so.. Ich hab drauf geschlafen und es dann da liegen gelassen. Meine Tasche war so schon zu voll."
Zurückblickend starrte er vom Sofa aus aus dem Fenster und trank hin und wieder. "Es ist ziemlich schwer, jemanden zurückzuverfolgen, der zu Fuß unterwegs ist, weißt du."

"Hm, stimmt...", sie fand allein schon die Vorstellung, ständig allein umher zuirren und immer auf der Huut sein zu müssen, schon ziemlich traurig. Wie er sich dabei dann erst gefühlt haben muss... Sie wollte ihn aber nicht danach fragen, also nahm sie noch einen Schluck und stellte das Glas dann wieder auf den Tisch.

Raphael streckte sich ein wenig und lehnte sich dann in der Couch zurück.
Nach einer Weile schüttelte er mit dem Kopf. "Ich glaube, dass ich eh nicht mehr schlafen kann.. Was mach ich jetzt?" Der Junge erschien wirklich etwas unklar darüber, was man denn bei nächtlicher Langeweile tun könnte.

Sie fing wieder an leise zu kichern. Dann meinte sie: "Wenn du willst können wir ja wieder fernsehen oder ein Gesellschaftsspiel spielen."
Sie lächelte ihn an und wartete auf eine Reaktion.

//Gesellschaftsspiel...// "Was hast du denn da?"
Er lehnte sich wieder etwas nach vorn und sah Chloe interessiert an.

"Hm, da hätten wir 2 komplette Kartenspiele, jedemende Brettspiele und eigentlich so ziemlich alles. Auf was hättest du denn Lust?", fragte sie ihn wieder und trank noch einen Schluck.

"Hmm. Dann könnten wir erstmal Mau-Mau spielen, denke ich.." (;D) Raphael setzte sich noch etwas gereader hin, trank das Glas aus und stellte es sanft ab.
"Bist du nicht müde? Ich hab dich doch aufgeweckt."

Sie kramte in einer Komode, in der sich noch ein paar andere Spiele befanden.
Dann hatte sie es gefunden. Auf die Frage, ob sie denn nicht müde sei, schüttelte sie den Kopf und setzte sich gegenüber von ihm hin und begann die Karten zu mischen. Danach teilte sie aus und deckte eine Karte auf: "So, du darfst anfangen!"

Nach einiger Zeit hatte Raphael verloren. Eigentlich würde 'in den Boden gestampft' sogar noch etwas besser passen. Als Chloe fertig war, hatte er noch grob 15 Karten auf der Hand, die er fein säuberlich auf dem Tisch verteilte.

"Tja.. das war erbärmlich. Was jetzt? Du entscheidest. Ich bin nämlich nicht müde." Er widersprach sich sofort selbst, indem er kurz gähnte.

"Ganz sicher dass du nicht müde bist?", lachte sie, "Na gut, wir haben jetzt 4 Uhr. Hmm.... Hast du hunger?"
Sie trank aus, stellte das Glas wieder hin, sammelte die Karten ein und wartete auf eine Antwort.
Draußen ging der Mond schon langsam unter und die ersten Vögel zwitscherten sogar schon.

"Ein bisschen schon, aber ich will grade keine Umstände machen.." Raphael ging zum Fenster und schaute heraus. Er schien in Gedanken versunken und nicht mehr wirklich ansprechbar zu sein.

//Was mache ich, wenn -die- ihr etwas antun? Oder ihrer Familie?// Er schaute kurz zu Chloe herüber, widmete sich jedoch schnell wieder der Außenwelt. //Wahrscheinlich werde ich kämpfen, aber sie will sicher nicht, dass dabei Menschen sterben..// Etwas verplant zerwuschelte sich Raphael die Haare und machte dabei einen ziemlich genervten Ton. //Nagut, ich werde es wohl früh genug herausfinden..//

Als Raphael ans Fenster ging, sah Chloe zu ihm rüber. Er schien über etwas nach zudenken. Kurz darauf stand sie auf und ging in die Küche.
Dort holte sie eine Pfanne, Öl, Eier, Schinken und Gewürze und machte den Herd an.
10 Minuten später kam Chloe dann mit zwei Tellern und Besteck wieder ins Wohnzimmer. Auf beiden befanden sich 3 Scheiben gebratener Speck und 2 Spiegeleier. Chloe stellte die Teller auf den Wohnzimmertisch und setzte sich wieder hin: "Hier. Hab Spiegeleier mit Speck gemacht. Hoffe du hast nichts dagegen."

Raphael reagierte nicht. Er starrte weiter aus dem Fenster, bis er kurz zusammenzuckte. "Äh. Was?" Den Kopf schüttelnd fixierte er den Teller, schien ihn mit seinen Augen hypnotisieren zu wollen.. Was mit einem Teller natürlich schlecht geht, weswegen er dieses Vorhaben schnell aufgab und wieder zu Chloe schaute.
"Ich weiß nicht, wie irgendjemand etwas gegen Speck haben könnte." Mit diesen Worten, die er irgendwie ohne jede Betonung vortrug, setzte er sich hin und begann still zu essen.

Sie sah ihn etwas besorgt an. Nun wollte sie wissen was mit ihm los war: "Was ist denn auf einmal mit dir los? Du wirkst schon die ganze Zeit so..abwesend..."

Raphael tastete sich ab. "Ich fühle mich ziemlich anwesend." Er lächelte ein wenig. "Mach dir nicht so viele Gedanken." Die Gabel greifend wünschte er Chloe einen guten Appetit und begann zu essen.

//Ja, weich meinen Fragen einfach aus, aber ich komm schon noch dahinter. Verlass dich d'rauf!//
Dann begann auch Chloe zu essen.
Nach dem Essen, brachte sie die Teller wieder in die Küche und stellte sie in die Spühlmaschiene.
Sie schaute wieder auf die Uhr 4:30 Uhr. Chloe ging wieder rüber ins Wohnzimmer.

Nachdem auch er fertig war, bedankte er sich bei Chloe. "Danke, hat gut geschmeckt." Erneut streckte sich Raphael und gähnte dabei ausgiebig.
"Und was jetzt?" Er schaute Chloe an, sobald sie wieder durch die Tür kam.

"Hm, mir egal. Such dir was raus", gab sie ihm als Antwort und setzte sich auf den Sessel. Sascha kam rüber ins Wohnzimmer und setzte sich neben den Sessel. Chloe kraulte derweilen ein Wenig ihr Ohr.

"Hm. Könntest den Fernseher wieder anmachen.."
Da Raphael ein wenig fröstelte, deckte er sich wieder zu und legte sich wieder auf die Couch.
"Ich habe keine Ahnung, wie man das ding bedient, weißt du?" Nach einem weiteren Gähnen kuschelte er sich weiter in die Decke ein.

Bei dem Gedanken, dass er nicht wusste wie man einen Fernseher bediente, musste Chloe leicht kichern: "Ja ok. "
Sie nahm sich die Fernbedienung und schaltete den Fernsehapparat an. Momentan liefen die ganzen Wiederholungen von den gestrigen Filmen. Egal wo man auch hinschaltete.

Raphael kuschelte sich sogar noch weiter in die Decke ein und ist bald erneut eingeschlafen.

Als er erneut einschlief musste sie grinsen. Vonwegen, er sei überhaupt nicht müde.
Einige Zeit später wurde es draußen schon hell und Chloe sah auf die Uhr: 6:48 Uhr.
Sie ging hoch ins Bad und machte sich fertig.