Release me! (Sad&Chi) - Beendet

"Ist er denn so Selbstkritisch?", fragte sie während sie Maria hoch ins Zimmer folgte, um zu baden.

"Wegen den zerissenen Porträs? Nein die... hat wer anderes zerstört aus Wut... und Verzweiflung. Eigentlich... waren es zwei Personen", erklärte sie "ein paar hat Eure Großmutter zerstört, da sie Alvaros Ex-Freundinnen zeigten. Und den Rest hat Alvaro zerissen, nachdem er zum Monster geworden war.
Im Erdgeschoss, Richtung Salon... hast du die Porträs gesehen, die an den Wänden hingen? Das waren alles Oberhäupte der Joaro Familie. Das letzte Bild zeigt Alvaro. Naja... hat Alvaro gezeigt. Jetzt ist es nur nochein Rahmen. Man weiß es ist ein Mensch, mehr jedoch nicht. Man könnte nicht einmal das Geschlecht bestimmen."

"Ach so." Sie schwieg wieder, bis sie im Zimmer angekommen waren und sie sich für das Bad vorbereitete.

Nach dem Bad suchte Maria ihr ein wunderschönes Kleid heraus. Auch das war nicht zu elegant oder altmodisch. Es war... einfach wunderschön. Die Farbe passte auch sehr gut zu Sonea.
"Wie wäre es mit diesem?"

Sonea sah das Kleid an, welches in einem kräftigen Magentha-Ton gehalten war. "Ja, es ist wirklich schön." Auch diesmal zog sie es ohne zu murren an, und folgte, nachdem sie fertig war, Maria in das Atelier.

IHnen kam Alvaro entgegen. Überrascht brabbelte Maria nur: "Alvaro? Aber was... Ihr... hä?"
"Ich habe gedacht ihr seid schon im Atelier", erklärte er, ehe er Sonea sanft ein Halsband in die Hand drückte. Extra sanft, um sie mit seinen Krallen nicht zu verletzen. "Ich möchte... es Euch schenken. Wenn Ihr es nicht haben wollt... werft es weg. Oder verkauft es...", sagte er, ehe er wieder weiter ging.
Maria sah zu dem Halsband. Es passte farblich sogar zum Kleid. Aber nicht nur das: Der goldene Anhänger war eine Rose. "Das... kann nicht sein ernst sein...", murmelte sie und sah Alvaro ungläubig hinterher.

Überrascht sah Sonea ihm hinterher, dann blickte sie zu Maria. "Wieso? Was ist denn damit?" Sie blickte auf das schöne Schmuckstück in ihrer Hand.

"Naja... Während das Oberhaupt, also der Mann, auf einem Porträt im Erdgeschoss aufgehengt wurde, um ihn zu ehren, wurde den Frauen das hier weiter gegeben. Die Mutter gab es dem Sohn, der einmal das Oberhaupt werden würde, oder bekam es am TOdestag. Der Sohn müsste es dann seiner Braut schenken, als Anerkennung, dass sie ein Mitglied der Familie ist.
Es ist uralt. Aber gut erhalten. Und sehr teuer.
Ich kann mir schon vorstellen was er gedacht hat... Da er sterben wird und die Tradition nicht weiterführen wird... Schenkt er Euch das Familienerbstück", erklärte sie. "Soll ich... es Euch umlegen? Oder wollt Ihr es nicht?"

Erschrocken betrachte sie das Schmuckstück. "Nein, es wäre wohl unpassend, wenn ich es umziehen würde. Ich denke du oder ich sollten es aufbewahren, bis er es wiederhaben will." Sonea hielt Maria das Halsband entgegen. Sie fühlte sich etwas unbehaglich.

"Nein. Er wird es nicht zurück nehmen..."; sagte sie, nahm das Halsband und legte es ihr um.
"Jetzt ist es perfekt. Komm, lassen wir Joaquín nicht länger warten", meinte Maria, nahm ihre Hand und zog sie mit sich.
Das Atelier war wirklich ein Haufen von Bildresten..

"Bist du dir sicher?" Es war ihr unangenehm. Sie war sich sicher, dass man es wenig gutheißen würde. Sie sah sich in dem Atelier um. Es war groß, luftig und hell. In der Luft war unschwer der Geruch von Acryl- und Ölfarbe mit den dazugehörigen Lösungsmitteln. Da wurden sie auch schon von Joaquín empfangen.

Sofort machte ihr Joaquín KOmplimente auf spanisch, die Maria übersetzte fleißig.
Dann machte er ihr ein Kompliment zu der Kette. "Es war eine gute Idee, dass es Alvaro mit allen Familienmitglieder besprochen hat", meinte er. "Außer mir", knurrte Maria.
Joaquín lachte. "Aber alle waren dafür. Sie vertrauen Euch, dass Ihr gut auf das Familienerbstück achten werdet... So und jetzt... setzt euch auf diesen Stuhl. Ihr werdet eine Zeit lang sitzen, also macht es Euch bequem mit Kissen. Ich brauche nur Schultern und Kopf", erklärte er und bot ihr eine große Auswahl von Kissen an.

Sonea wusste gar nicht richtig wie ihr geschah. Er würde die Kette am Ende doch zurück haben wollen, warum auch nicht? Sie war ja nicht wirklich nett gewesen und trieb ein fieses Spiel. Sie beschloss nicht darüber nachzudenken, nahm sich ein Kissen und setzte sich auf den Stuhl.

Es dauerte sage und schreibe drei Stunden. Dann drehte er das Porträt zu ihr.
Maria war erstaunt. Es sah wunderbar aus. "Wie zu erwarten von dir, Joaqín. Sie sieht unglaublich aus!"

Sonea rieb sich den verspannten Nacken. "Ja, sieht wirklich schön aus. Und was haben Sie jetzt damit vor?" Sie stand auf, damit sich ihre Beine endlich wieder strecken konnten. Und was passiert jetzt?

"Ich werde es hier aufhängen. Es wird mein letztes Porträt sein und... Alvaro wird es auch nicht zerstören. Es gibt keine Großmutter, die aus Eifersucht versuchen würde es zu vernichten... Es wird hier hängen bleiben, damit man auch noch in Jahren sehen kann, was für eine Schönheit Ihr wart."
Joaqíns Lächeln schwand. "Aber das habe ich auch zu Alvaros Porträs gesagt... Zum Glück hab ich noch eines. Ist zwar noch von meinem Vater... Aber ich hab eines."

"Na dann…Aber ich wäre mir da nicht so sicher…" Den letzten Teil sagte sie nur leise. Sie wollte Alvaros Bild nicht sehen. Wozu auch? Sie würde ihn schließlich noch früh genug zu Gesicht bekommen, dass hatte keine Eile. "Es freut mich für Euch, dass ihr noch ein Bild retten konnten." /Und was jetzt?/

"Naja, wir gehen dann wieder. Bye Joaquín", sagte Maria, nahm Soneas Hand, nur um mit ihr dann zu gehen.
Außerhalb vom Atelier sagte sie: "Bedankt Euch bei ihm. Ihr solltet Euch für das Halsband bedanken. Das wäre das Beste... nicht?"

"Doch, ich werde mich bedanken…" Sie folgte Maria. "Was machen wir jetzt?" Sie sah sie fragend an.

"Zu ihm gehen, damit Ihr euch bedanken könnt", wiederholte Maria und streckte grinsend ihre Zunge raus.
"Sag mal... findet Ihr... Alvaro eigentlich wiederlich, nur weil er so aussieht? Ich meine ich geb es zu er sieht... einfach grässlich aus. Aber er hat es verdient, was mir Joaqín und meine Mutter erzählt haben."

Sonea lächelte leicht, bevor ihre Miene wieder ausdruckslos wurde. "Aussehen und Charakter müssen nicht unbedingt Hand in Hand gehen. Ich habe schon gehört, dass er es verdient haben soll…" Sie folgte Maria.

"Beantworte meine Frage. Ihr umgeht die Frage, antwortet einfach.
Und... Ihr wisst nicht warum er es verdient hat, aber egal. Wenn Ihr es wissen wollt dann fragt Ihr schon. Aber ich glaube, dass Euch das alles nicht interessiert."

"Vielleicht liegst du damit gar nicht so falsch… Ich habe nie behauptet, dass ich ihn wiederlich finde." Für Sonea war das Antwort genug.

Maria blieb vor großen Türen stehen. "Hier. Klopft, dann geht einfach rein. Wetten er steht am Fenster und sieht hinaus? ... Naja egal. Du weißt was du zu sagen hast."

Sonea nickte und ging durch die Tür. Tatsächlich stand Alvaro am Fenster und blickte raus. "Ich wollte mich für die Kette bedanken. Auch, wenn Ihr sie wahrscheinlich bald wiederhaben wollt. Also vielen Dank. Ich werde bis dahin auch gut darauf aufpassen." Da er nicht sofort antwortete wandte sie sich zum gehen.