Release me! (Sad&Chi) - Beendet

Er seufzte, ehe er zu Maria sah. Diese entschuldigte sich und ging wieder in die Villa.
Der Vogel flog auf seine Schulter und machte es sich dor bequem. Lächelnd ging er durch den Garten und blieb vor dem Zaun stehen. Er hörte etwas.
Sein Blick ging zu einem Baum. "Ich höre Euch atmen, Sonea. Wenn Ihr hinter den Zaun wollt folgt mir", sagte er und hielt ihr seine Hand hin.
Der kleine Vogel erhob sich zwitschernd und flog auf die andere Schulter, etwas weiter weg von der Zauberin.

Sonea blickte misstrauisch zu ihm runter, was er natürlich nicht sehen konnte. Sie schwieg ein paar Minuten lang. Laufen lassen würde er sie sowieso nicht, da konnte sie genauso gut mitkommen. Aber noch hatte sie keine Lust sich zurückzuverwandeln. Also wechselte sie in eine ihrer Lieblingsgestalten, sodass ein paar Sekunden später eine Ketze elegant vom Baum sprang. "Meinetwegen."

Seufzend legte er seine Hand auf eine Stelle der unsichtbaren wand, wobai sich auch der Zaun öffnete.
Ohne ein Wort nahm er die Katze hoch und ging weiter, bis sie den Zaun passiert hatten und dieser sich wieder hinter ihnen schloss. Dann ließ er Sonea auch wieder runter.
Es erstreckte sich ein wunderschöner Garten wo es von Schmetterlingen und Vögeln nur wimmelte. Die Blumen rochen auch nicht zu stark.
Ein Weg bahnte sich durch den Garten und führte zu einem Pavillon, auf dessen Balken sich Blumen rankten.
"Ich hätte nicht geglaubt... dass du kommen würdest. Du bsit bestimmt nur durch Zufall hierher gekommen... Aber jetzt wenn Ihr schon hier seid... würde ich gerne nochmal mit Euch reden", erklärte er ruhig "außer Ihr ekelt Euch zu sehr von mir."

Die Katzenaugen musterten ihn kalt und ausdruckslos, während sie auf einen etwas größeren Stein sprang und ihren Schwanz ordentlich um ihre Füße legte. Ihre Ohren zuckten leicht. "Ich höre zu." /Mehr aber auch nicht, versprecht euch also nichts./ Sie fügte es nur in Gedanken hinzu, sonst würde er wieder sauer werden.

"Vor... mehr als 65 Jahren... Ich glaub es waren sogar 68... da stellte ich ein neues Dienstmädchen ein. Warum ich es dir sage? Dieses Dienstmädchen... war deine Großmutter.
Vor fast 65 Jahren... hat sie mir ihre Liebe gestanden... mir erzählt dass sie immer eifersüchtig war, wenn ich mit andere jungen Frauen gesprochen habe... Doch ich hab sie abgewiesen... Immerhin habe ich nicht mehr in ihr gesehen als eine sehr gute Freundin. Daraufhin wurde sie wütend, hatte einen Wutausbruch... und mich in diesen Körper eingesperrt. Bis mich jemand erlöst altere ich nicht mehr.
Viele Zauberer habe ich zu mir gebeten... niemand konnte mir helfen. Ein Magier hat mir erzählt, dass es vielleicht nur sie, oder ihre Familie aufheben konnte... Doch deine Großmutter hatte sich nicht abbringen lassen. Sie wollte mich in diesem Körper lassen, bis ich mich geändert habe.
Ich war egoistisch, wollte nichts, was mir nicht gefiel... was meinen kleinen Geschwistern weh getan hat... Sie sind mit BIldern zu mir gekommen, wollten sie mir schenken... und ich zerreiße sie, weil sie nicht Meisterwerke sind...
Ich habe schließlich herausgefunden, dass deine Großmutter ein Kind hat... Doch auch deine Mutter hat es abgelehnt mir zu helfen. Sie setzte allem sogar noch eines drauf. Der Fluch war jetzt auch auf meine Bedienstete ausgeweitert worden. Sie könnten nicht aus meinen Dienst treten und... werden ebenfalls nicht altern.
Du bist die nächste in der Linie... und auch du weist mich wieder ab. Es hat lange gedauert, bis ich dich gefunden habe. Aber du weist mich ab. Willst mir auch nicht helfen..."

Sonea hatte ihm still zugehört. Auch nachdem er geendet hatte blieb sie noch lange still. Solche Geschichten interessierten sie nur wenig. Wenn man es genau nahm interessierte sie so gut wie gar nichts. Dafür war sie zu leer und die Geschichten zu lange her. Deshalb war sie auch immer so unfreundlich.Sie half ihm nicht, und wusste nicht einmal warum. Vielleicht lag es an ihrer Mutter, vielleicht auch nicht. Für sie war das alles Schicksal.
Aber die Geschichte erklärte, was Maria damit meinte, dass sie alle untergehen würden. "Eine interessante Geschichte", log sie. "Was passiert am Monatsende?"

"Deine Mutter hat ein... Limit an dem Fluch gegeben... Monatsende wird der Fluch ein Ende finden. Ich und meine Bediensteten werden sterben. Mir geht es im Großteil nicht um mir... Aber meine Bediensteten und Freunde, meine Familie auch... ich töte sie damit. Maria zum Beispiel ist noch so jung wie sie aussieht... Sie alle hätten noch ihr Leben vor sich. Aber sie werden sterben, weil eine herzlose Person nicht helfen will.
Ihr seid einfach nur eine Lügnerin. Am liebsten würde ich sagen 'von jemanden wie Euch will ich keine Hilfe annehmen' aber Ihr seid meine letzte Hoffnung. Ihre letzte HOffnung.
Warum... seid Ihr so hartherzig? Achso ich weiß schon. Ein Plan Eurer Großmutter. Sie hat Euch und Eure Mutter extra so erzogen, dass ich für immer in diesem Körper schmoren werde. Na schönen Dank auch...", grummte er dann und betrat den Pavillon, wo er sich auf eine Steinbank setzte.

"Aha. Wenn meine Großmutter euch so gehasst hat, dann ist das gar nicht mal so abwegig." Sie schwieg wieder. Die Sonne machte sie schläfrig und ihr wurde langweilig. Monatsende war in 5 Tagen. Wollte sie wirklich noch so lange hierbleiben? Das hierbleiben allein störte sie nicht, eher die Tatsache, dass sie hier vor Langeweile versauern würde. Ein Spielplan machte sich in ihrem Kopf breit. Er war boshaft, klischeehaft und unerträglich bedeutungsschwanger. Sie würde sich unterhalten und am Ende blieb immer Erleichterung und ein bitterer Nachgeschmack. Ihr gefiel der Plan und die Katze grinste. Es glich eher einem Zähnefletschen.
Es gab allem das Ende, dass sie wollte.
Sonea sprang vom Stein und stolzierte zu dem Monster hin. Sie kletterte auf eine Steinbank gegenüber.
"Ich schlage dir eine Art Deal vor…", sie machte eine Kunstpause, "Wenn du mich bis zum Monatsende, also in 5 Tagen, zum weinen bringst löse ich das Siegel." Innerlich grinste sie, schließlich wusste er nicht, was sie vorhatte. Er würde schon darauf eingehen, und wenn nicht würde sie sich im Notfall eben Langweilen.

"Was würde es Euch bringen, wenn Ihr weinen würdet?", fragte er und streichelte den Vogel, welcher wieder auf seine Hand sprang.
Es half ihm ruhig zu bleiben... Nicht als ob er gleich ausrasten würde... aber es beruhigte ihn dieses blaue Vögelchen zu streicheln... Es besänftigte ihn, wie sehr es seine Nähe genoss.

"Keine Ahnung. Gefühle, ein Herz, Bewusstsein, wer weiß?", sie sagte es halb im Spott, aber auch etwas verbittert. "Ich habe noch nie geweint, aber vielleicht erinnere ich mich auch nur nicht mehr daran. Vielleicht bin ich auch einfach nur neugierig und habe nichts zu tun. Aber was kümmert dich das?", meinte sie leichthin. Ihr entging nicht, wie gerne er den Vogel streichelte.

Er seufzte leise. "Schon gut. Naja... Ich bezweifle, dass ich es schaffe... aber ein Versuch ist es wert. Ich werde dich zum weinen bringen... das ohne dich zu verletzen." Er hatte noch ein schlechtes Gewissen, weil er Maria gekratzt hatte... Sie wäre auf dem einen Auge blind geworden... hätte.... "Achja... danke. Du hast Maria geheilt... Dafür danke ich dir wirklich sehr", sagte er dann.

"Genau. Einen Versuch ist es wert. Die Heilung ist nichts, wofür du mir danken musst. Man kann sie auch als reinen Eigennutz sehen." Sie sprang von der Steinbank. "Und was jetzt? Wäre es dir lieber, wenn ich mich zurückverwandele?"

"Es ändert nichts an dir. Mir ist es egal. Wenn du dich zurückerwandeln willst, tu es. Wenn nicht... dann nicht", meinte er und streichelte den Vogel weiter.

"Na dann." Sie hatte keine Lust mehr und verwandelte sich zurück. Dann setzte sie sich auf die Steinbank und betrachtete ihn gelangweilt.

Er hielt ihr den Vogel hin. "Streichel ihn mal. Sein Gefieder ist ganz weich", schlug er vor.
Der Vogel war wirklich ruhig in seiner Hand, auch wenn die Klauen eigentlich ziemlich abschreckten. Der Vogel fühlte sich sichtbar wohl.

Unschlüssig sah sie zum Vogel. Schließlich löste sie sich aus ihrer Haltung und beugte sich vor. Sanft streichelte sie den Kopf des Vogels und konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, stellte es jedoch sofort wieder ein. Sie lehnte sie zurück. "Ja, ist ganz süß." Er musste ja nicht merken, dass sie Vögel mochte.

Der Vogel begann sich zu beschweren und zwitscherte wie verrückt.
Verwundert sah er den kleinen Vogel an, welcher sich aufregte. "Jetzt habt Ihr ihn beleidigt", teilte er mit, wobei der Vogel Sonea den Rücken zudrehte.

Sonea unterdrückte einen genervten Seufzer. Sie beugte sich wieder vor und begann den Vogel erneut zu streicheln, solange bis er sich ihr wieder zuwandte.

Lachend schnappte er sich den Vogel und drehte ihn zu Sonea, welche ihn streichelte.
Schon flog der Vogel auf Soneas Schulter und rieb seinen kleinen weichen Kopf an ihre Wange, was Alvaro nur ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Überrascht musterte Sonea den kleinen Vogel aus den Augenwinkeln. Schließlich streichelte sie ihn weiter, während ein kleines Lächeln ihre Lippen umspielte. Und AUSNAHMSWEISE schenkte sie dieses kleine Lächeln auch ihrem Gegenüber. Aber selbstverständlich nur kurz.

"Euer Lächeln ist sehr schön... Sie könnten ruhig öfter lächeln, das würde Ihnen nicht schaden", meinte er und beobachtete ihre Hand dabei, wie sie den VOgel streichelte...
Sonea wirkte einfach so unglaublich elegant... auch wenn sie eiskalt war.

"Wie man's nimmt", meinte sie betont gelangweilt. "Und was jetzt?"

"Wenn Ihr meine Hand nehmen würdet, dann würde ich Euch gerne zu meinem Lieblingsplatz bringen... Anschließend eine Führung", schlug er vor stand auf und hielt ihr eine Hand hin.

Skeptisch und wenig erfreut betrachtete Sonea seine Hand. Sie seufzte genervt. "Wenn es nicht anders geht…" Sie setzte eine mürrische Miene auf und legte ihre Hand in seine. Dann folgte sie ihm.
Der Vogel saß immer noch auf ihrer Schulter und beobachtete alles neugierig.

Er führte sie wie ein wahrer Gentlemen durch ein paar Büsche, ehe sie wo ankamen.
Vor ihnen erstreckte sich ein kleiner See, um welchen Blumen wuchsen. VOn den Bäumen schillerten kleine Windspiele... Selbstgebastelte... nur ohne Glocken.
Ein paar Schmetterlinge tummelten sich auf den Blumen. Es war angenehm ruhig.
"In der nacht ist es noch schöner. Da spiegeln sich die Sterne so schön und die Windspiele schimmern im Mondlicht sehr schön... Und vor allem wenn Glühwürmchen herumfliegen ist das Bild sehr schön."