Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei 2er

"Ich hab auch niemals gesagt, dass ich nicht schwimmen will", sagte Phoebe und streckte sich ihm ein wenig entgegen. Ihr Blick wanderte von seinen Augen hinab zu seinen Lippen, die sie einen Moment einfach nur ansah, ehe sie ihn zärtlich küsste. "Ich will nur nicht allein sein", sagte sie dann, als sie ihn wieder freigegeben hatte und ließ ihn augenblicklich los und entwand sich auch sogleich seinen Armen.
Sie schenkte ihm noch ein anzügliches Grinsen und schwamm dann wieder langsam ein bisschen von ihm weg. Oh, sie freute sich schon tierisch auf die Nacht in diesem riesigen Hotelbett. Und der einzige Grund, warum sie jetzt nicht bei ihm geblieben war, war seine Aussage gewesen. Da musste sie ihm einfach das Gegenteil beweisen.

Leon blieb tatsächlich noch zum Mittagessen, aber dann suchte er seine sieben Sachen zusammen, holte aus dem Auto alles wichtige heraus und belud den Kofferraum. Er hatte sich in der Küche noch einen Kaffee gekocht und etwas für unterwegs geschmiert und jetzt konnte er fahren. Von Patrick und Mark verabschiedete er sich ganz locker, immerhin gingen sie davon aus, dass er wirklich arbeiten musste. Nika zog er in seine Arme und dann gab er ihr einen langen Kuss - immerhin musste er ja den Traurigen mimen.

"Du willst nich allein sein, schwimmst aber von mir weg?", lachte Grace leise, schüttelte seinen Kopf kurz über den Widerspruch und schwamm Phoebe dann gleich nach. Die Zeit, wo er einfach nur mit Phoebe war, tat ziemlich gut. Sie ließ die Probleme mit den anderen, den Stress einfach in den Hintergrund rücken und Grace konnte bei Phoebes Anwesenheit einfach ausgelassen sein. So was brauchte er manchmal einfach und deswegen gefiel ihm dieser kleiner spontane Ausflug noch mehr. Aber eben Phoebe war diejenige, die es so schön machte.
Mit einem Grinsen auf den Lippen hatte er seine Freundin dann schlussendlich auch wieder eingeholt.

Nika erwiderte den Kuss natürlich und seufzte leise und unzufrieden, als sie sich wieder von einander lösten. Ihr gefiel die Idee jetzt noch weniger und ihre Laune wurde deswegen auch so ziemlich runtergezogen. Aber sie würde es ja irgendwie überleben. Sie nagte auf ihrer Unterlippe herum, während sie beobachtete wie Matthew sich eher schlecht als recht von Leon verabschiedete. Ihrem besten Freund schien auch etwas gewaltig gegen den Strich zu gehen aber sie bezweifelte, dass es wirklich an Leon oder dessen Abreise lag. Trotzdem hätte sie erwartet, dass Matthew sich wenigstens etwas zusammengerissen hätte. Aber anscheinend ja nicht.

Als er wieder bei ihr war, schlang sie die Arme um seinen Hals und drückte sich ganz nah an ihn, weil ihr kalt war. "Ich liebe dich so sehr", flüsterte sie und dann konnte sie gar nicht anders, als ihn zu küssen. "Du schmeckst nach Salz", stellte sie belustigt fest und fuhr mit ihrer Zunge über seine Unterlippe. Er hatte schon nach so vielen Sachen geschmeckt. Blut, Salz, Alkohol ... Sie sollte mal eine Liste anfertigen.
Ihren Blick hatte sie auf sein Gesicht gerichtet und dann küsste sie ihn noch einmal kurz. "Ich freu mich auf heute Nacht", hauchte sie leise und ihr wurde erst richtig klar, wie nah sie an seinem nackten Körper stand.

Leon sah Matthew mit einem kalten Ausdruck an. Sie standen weit genug von Nika entfernt, so dass sie nicht verstehen konnte, was sie sagten und weil Leon nicht wollte, dass sie irgendwas ahnte, verabschiedete er sich sogar von Matthew. Und zwar mit den Worten: "Fick dich." Dann schenkte er ihm noch ein geringschätziges Lächeln, ehe er sich umdrehte und in den Wagen stieg. Matthew konnte ihn mal. Es war seine Schuld, dass er fuhr und er würde sich nicht mehr bei ihm melden. In dem Moment, in dem er mit Nika Schluss machen würde, würde er nichts mehr mit ihr oder ihrer Clique und damit auch Matthew zu tun haben. Hoffentlich würde er ihn vermissen.
Er hob noch einmal die Hand, ehe er auf die Straße fuhr.

Grace lachte und leckte sich einmal selbst über die Lippen, um sich von dem Salzgeschmack zu überzeugen. Und es stimmte wirklich, was ja verständlich war. Glücklicherweise war seine Wunde ja schon längst verheilt, sonst wäre das alles sicher nicht mehr ganz so angenehm. Aber bei Phoebe machte es ihm ja nichts aus. Wie könnte es auch. Er legte seine Arme um ihren Körper und drückte sie ein wenig an sich, da ihr - im Gegensatz zu ihm selbst - kalt war und er sie dadurch wenigstens etwas wärmen konnte. Dass er ihren Körper dadurch noch näher an seinem eigenen hatte, war natürlich auch von Vorteil. "Und ich erst", murmelte er grinsend und küsste ihre Lippen dann wieder, während er schwach in den Kuss hinein lächelte.

Matthew hätte Leon am Liebsten einfach nur den Mittelfinger entgegen gestreckt, als dieser sich auf diese liebreizende Art von ihm verabschiedet hatte. Und da sollte Matthew ihm allen Ernstes noch glauben, dass Leon ihn liebte? Natürlich. Matthew wartete erst gar nicht, bis Leon weggefahren war, sondern hatte sich gleich nach dem Abschied der beiden abgewand und war zurück in das Wohnzimmer marschiert. Sollte er doch abhauen.
Nika selbst stand noch etwas länger da und sah Leon nach, als er wegfuhr. Seufzend strich sie sich durch die Haare, wand sich dann ab und nachdem sie Mark und Patrick noch kurz angelächelt hatte, war sie selbst in die Küche verschwunden, um sich mit einem kleinen Snack dann in ihr Zimmer einzuquatieren, wo sie fortan nun alleine schlafen würde. Sie merkte jetzt schon, wie Leon eindeutig fehlte.

Im Endeffekt ließen sie die Finger und auch die Lippen also doch nicht voneinander. Sie hatten sich zwar vorgenommen, dass sie nicht nur rumknutschen wollten, aber so gut, hatte das dann doch nicht geklappt. Allerdings sorgte diese Nähe dann auch dafür, dass sie sehr lange im Wasser blieben und Phoebe wollte eigentlich gar nicht raus, weil sie hatten natürlich keine Handtücher mit, also konnten sie sich schön lufttrocknen lassen. In ihrer kleinen Bucht war das an sich kein Problem, aber es war einfach verdammt kalt. Also beschloss sie irgendwann ihr T-Shirt einfach als provisorisches Handtuch zu benutzen, so dass sie sich zumindest schon mal Unterwäsche anziehen konnte.

Patrick seufzte leise. Das war doch alles merkwürdig. Was war hier eigentlich los? "Ich rede mal mit Matt", sagte Mark, dem Matthews abruptes Verschwinden natürlich aufgefallen war. Er blieb einen Moment im Türrahmen stehen, dann setzte er sich zu Matthew auf das Sofa. "Habt ihr euch gestritten oder so?", fragte er vorsichtig. "Und sag jetzt nicht, dass nichts ist. Du bist sauer auf ihn und er ist sauer auf dich. Ich habe mich eben wirklich gefragt, wer von euch ausrastet." Er war aufmerksamer als die Anderen. Von denen hatte das sicherlich niemand bemerkt, aber es war so eindeutig gewesen und das war nicht erst seit heute. "Irgendwas ist passiert, oder? Du kannst mit mir reden, ich werde nichts sagen. Zu niemandem."

Grace beobachtete Phoebe stillschweigend mit einem Grinsen auf den Lippen, als sie sich abtrocknete und dann die Unterwäsche anzog. Er selbst trug schon seine Boxershorts, stand aber noch mit freiem Oberkörper da. Ihm war ein wenig kalt, aber sicher nicht so wie Phoebe. Das Schwimmen war aber auch wieder mal was gewesen. Da wollten sie sogar mal einfach nur schwimmen und was kam? Sie ließen natürlich trotzdem nicht die Finger voneinander. Aber Grace konnte sich schon gar nicht mehr vorstellen, dass es irgendwie anders sein könnte.
Sie waren bald schon wieder weitgehend trocken und machten sich dann auch auf den Weg zurück ins Hotel.

Matthew drehte seinen Kopf zu Mark und sah ihn kurz mit gerunzelter Stirn an. Okay, er wollte anscheinend helfen, aber erwartete er jetzt wrklich, dass Matthew sich ihm vollständig anvertrauen würde? Außerdem konnte man den Satz 'Ich werde niemandem etwas sagen' so leicht in den Mund nehmen, ihn dann aber wirklich zu halten, war etwas anderes. Aber wenigstens konnte Matthew sagen, dass Mark auf ihn einen vertrauenswürdigen Eindruck machte. Aber eben nicht vertrauenswürdig genug. Deswegen lächelte Matthew nur traurig ud schüttelte kurz stumm den Kopf. "Da ist so viel passiert", sagte er dann aber doch mit einem leisen Seufzen, "und trotzdem werde ich es dir wahrscheinlich nicht erzählen. Einfach, weil ich denke, dass du mich dann hassen würdest und dieses Risiko gehe ich dann doch erst lieber nach dem Urlaub ein. Hier ist eh schon genug Mist passiert." Langsam aber sicher bereute Matthew es sogar, wirklich mitgekommen zu sein. Es hätte alles so viel besser laufen können, wenn er einfach Zuhause geblieben wäre.

Als sie im Hotel ankamen, waren Phoebes Haare sogar zum Teil schon wieder trocken. Sie warf sich erst einmal aufs Bett und breitete dort ihre Arme aus. "Das war toll", stellte sie fest. Sowohl das, was sie gemacht hatten, als auch das Baden an sich, was ja mal wieder nicht so ganz im Vordergrund gestanden hatte.
Mittlerweile war es schon recht spät geworden, aber der Tag war ja noch lange nicht zu Ende. "Ich habe mir gedacht, wir gehen heute Abend noch in die Stadt in ein schönes Restaurant und entweder wir bleiben den Rest des Abends im Hotel, oder wir können auch noch durch die Stadt gehen oder ins Kino oder so. Du darfst es dir aussuchen." Sie hob den Kopf und lächelte ihn dann an.

Mark sah ihn einen Moment an und biss sich dann auf die Lippe. War doch scheiße. "Ich werde dich nicht hassen", sagte er dann ruhig. "Ich weiß, wir sind nicht die besten Freunde", was einfach daran lag, dass sie noch nicht viel miteinander zu tun gehabt hatten, "aber dir geht's scheiße, oder? Für alles, was du getan hast, oder was er gemacht hat, gibt es eine Erklärung.Ich würde ja sagen, dass du mit Nika reden solltest, aber wenn ich sehe, wie du sie immer ansiehst, wird sie bei der ganzen Sache auch eine Rolle spielen." Mark hatte sich Gedanken gemacht, denn die Stimmung war manchmal echt unerträglich gewesen. Vor allem weil er ja nicht wirklich jemanden hatte. Phoebe hatte Grace, Patrick hing ebenfalls mit Grace und ihr rum, Nika und Leon und Mark machte sich halt seine eigenen Gedanken. Es hatte was mit den dreien zu tun und er wusste, dass Matt und Leon mal zusammen gewesen waren. Aber er fand den Gedanken so absurd, deshalb sprach er es lieber nicht aus.

Grace hatte sich neben Phoebe auf dem Bett niedergelassen, blieb aber im Gegensatz zu Phoebe noch aufrecht sitzen. Er beobachtete Phoebe leise, grinste dann aber als sie ihre Vorschläge für den rest des Tages nannte. Sie hatte ja wirklich was mit ihm vor. Was natürlich verständlich war. Immerhin fuhr man nicht eben mal fünf Stunden zum Meer, damit man einfach nur in dem Hotel rumlungerte. Ich würd lieber in die Stadt", sagte Grace deswegen, drehte seinen Kopf ein wenig, um Phoebe noch besser ansehen zu können. "Und dann auch eher ein wenig durch die Stadt gehen. Kino kann man ja überall machen", und wenn sie schon hier waren, sollten sie sich eher ein wenig in der Stadt umsehen, als den Abend einfach in einem KIno zu verbringen.

Matthew sah Mark kurz ein wenig erstaunt an. Okay, es war wirklich nicht völlig unauffällig, das etwas vorgefallen war, aber Mark machte sich da ja mehr Gedanken als die anderen. Und dabei ging es doch gerade Mark kaum etwas an. Matthew lachte leise, aber humorlos, auf und schüttelte kurz den Kopf. Dann blickte er wieder zu Mark, neigte seinen Kopf zur Seite und starrte den Jungen, der ihm gegenüber saß, einfach nur stumm an. "Wieso willst du, dass ich es dir erzähle? Ich meine, damit würdest du mit reingezogen werden und dir nur unnötige Probleme anschaffen", Matthew kannte genug Leute, die, obwohl sie sahen, dass man Probleme hatte, es einfach ignorierten und so taten, als wäre nichts. Und dann kam ausgerechnet Mark zu ihm, der eigentlich gar nichts damit zu tun hatte und wollte für ihn den Kummerkasten spielen.

"Hört sich gut an", sagte Phoebe und nickte lächelnd. "Wir müssen ja vielleicht nicht bis um zwei Uhr in irgendwelchen Clubs rumrennen, aber auf jeden Fall die Stadt erkunden. Vielleicht kommen wir ja wieder zurück." Sie grinste und zog ihn dann zu sich herunter, so dass sie sich auf seine Brust legen konnte. "Ich will nur eine halbe Stunde nichts machen, einfach hier liegen. Und dann können wir gleich wieder los. Und heute Nacht." Sie stoppte und ein breites Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. "Meine Eltern würden dich töten. Sie würden uns töten." Sie hatte nämlich noch einiges mit ihrem lieben Grace vor.
Sie hatte die Zeit in dem Haus schon sehr genossen und hatte sich über jede Sekunde mit ihm gefreut, aber das hier war noch einmal etwas ganz anderes. Es war irgendwie noch ein bisschen exklusiver und aufregender und selbst nur im Bett zu liegen, war schon irgendwie etwas besonderes.

Mark biss sich auf die Unterlippe und schwieg erst einmal einen Moment. "Ich weiß, dass es mich nichts angeht", sagte er langsam, "aber mich geht hier nichts irgendwas an. Ich gehöre zu keinem von euch dazu und es tut mir Leid, wenn ich mich dir aufdrücke und wenn ich hier wen anders hätte, würde mich das vielleicht auch nicht so interessieren. Aber im Ernst, ich sehe dass du unglücklich bist und das kann ich einfach nicht sehen, weil du es nicht verdient hast. Du bist ein extrem sympathischer Kerl, Matt und ich finde es einfach scheiße, wenn du dich so runterziehen lässt." Er wandte den Blick ab und seufzte dann leise. Peinlich, aber wahr. Das würden wohl die wenigsten an seiner Stelle machen.

Grace hob seine Augenbrauen ein wenig, ließ das Grinsen aber noch auf den Lippen und legte seine Arme wie automatisch auf Phoebes Hüfte, als diese sich auf ihn legte. Bei ihrer letzten Aussage hob er gespannt die Augenbrauen noch ein Stückchen an und lachte leise. "Oh? Was hast du denn Schlimmes vor?", fragte er dann. Worauf es hinaus laufen würde, wusste Grace ja. Es war immerhin mehr als eindeutig, dass die beiden in der Nacht sicher noch eine Beschäftigung haben würden. Aber Phoebe klang so, als hätte sie noch sehr viel mehr vor. Und das machte Grace neugierig. Ziemlich neugierig. Ihre Eltern würden sie also töten? das machte es doch gleich noch interessanter. Und er freute sich schon unheimlich darauf.

Matthew kam nicht umher und musste wieder leise lachen. Aber nicht, weil er sich in irgendeiner Weise über Mark lustig machen wollte - nein, es kam einfach so. Weil es einfach absurd war und Matthew kaum Leute kannte, die so wie Mark gehandelt hätten. Aber es passierte eben immer wieder was Neues. Trotzdem hielt diese kurze gute Laune nicht lange an. Sie verschwand sogar wieder ziemlich schnell. "Glaub mir Mark", meinte er dann und neigte den Kopf wieder zur Seite, "auch wenn ich dir sympathisch bin, ich hab das schon verdient. Ich meine, ich -" Matthew stoppte und biss sich kurz auf die Unterlippe. Beinahe hätte er etwas gesagt. Nicht gut.

Phoebe musste lachen und dann drehte sie sich so auf ihn, dass sie ihn küssen konnte. Es war jedoch nur ein kurzer, verhaltener Kuss. "Lass dich überraschen, Schatz", flüsterte sie neckend und küsste ihn noch einmal kurz, ehe sie sich wieder bequem auf ihn legte. Das war angenehm, so konnte sie den ganzen Tag verbringen.
DieSache mit den Kosenamen nahm sie immer noch nicht so ernst. Sie sagte wirklich selten im ernsten Ton "Schatz" zu ihm. Meistens eher wenn sie ihn ärgern wollte, oder wenn sie einfach aufgedreht war. Heute war es eine Mischung aus beidem. "Ich liebe dich", murmelte sie dann leise und griff nach seiner Hand. "Ich liebe dich so sehr, dass..." Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann das gar nicht in Worte fassen. Jeder Augenblick mit dir macht mich so glücklich, dass ich mir vorkomme wie in einem Märchen. Und ich bin die Prinzessin." Eine gepiercte Prinzessin mit gefärbten Haaren, aber das war egal. Sie war so unfassbar glücklich und ohne ihn hätte sie es niemals geschafft sich so gut von dem Unfall zu erholen.

"Du ärgerst dich selbst." Mark schüttelte den Kopf und seufzte dann leise. "Du willst es mir sagen. Du willst mit irgendwem darüber reden." Er hielt einen Moment inne und sah zur Tür, die geschlossen war. "Soll ich dir sagen, was ich vermute?" Er lachte freudlos auf. "Du wirst mich hassen, wenn ich falsch liege und du wirst mich hassen, wenn ich richtig liege. Aber ehrlich, es macht mich bekloppt, wenn ich nicht weiß was ist und immer diese Theorie im Kopf habe." Matthew würde ihn auslachen, aber es war ihm egal, also fing er einfach an: "Du hast dich mit Leon gestritten. Allerdings kannst du nicht mit Nika darüber reden, was heißt, dass sie entweder beteiligt ist, oder es aber nicht wissen darf. Ich tendiere eher zu letzterem, da sie nicht im geringsten verärgert, nur enttäuscht aussieht." Er machte eine kurze Pause. "Ich weiß auch, dass du mal mit Leon zusammen warst und ich weiß, dass Pierce seit dem Tag im Club schlecht auf dich und ihn zu sprechen ist. Ich weiß auch, dass du da ziemlich viel getrunken hast." Er sah Matthew vielsagend an. "Halt mich nicht für verrückt, bescheuert oder sonst was, aber es interessiert mich, was hier ab geht."

Grace strich mit der Hand, die nicht von Phoebes gehalten wurde, sanft über den Rücken des Mädchens und genoss grinsend die Nähe zu Phoebe. Als sie dann das Märchen erwähnte, musste er leise lachen. "Kann ich dann daraus schließen, dass ich der Prinz sein soll?", fragte er mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und hob kurz seine Augenbrauen. Er neigte seinen Kopf ein wenig, damit er Phoebe auch ansehen konnte, strich aber trotzdem weiterhin noch mit seiner Hand über Phoebes Rücken. Aber irgendwie waren die beiden schon wie in einem Märchen. Auch wenn mal was schief lief bei den beiden - meist endete es in einem guten Ende und es war wieder in Ordnung. Und er war froh, dass es so war. Er hatte zwar noch nicht viele richtige Beziehungen hinter sich, diese sind aber meist alle an den Sachen, die Phoebe und er überstanden hatten, gescheitert. Und es machte ihn einfach glücklich, dass es gerade mit Phoebe anders lief.


Matthew hörte Mark stumm zu, als dieser ihm seine Theorie halbwegs an den Kopf warf. Und auch, wenn er es nicht ausgesprochen hatte - Matt war sich sicher, dass Mark schon längst wusste, was da zwischen ihm und Leon los war. Trotzdem schwieg er vorerst, kaute auf seiner Unterlippe herum und ließ seinen Blick durch den Raum wandern - möglichst darauf bedacht, gerade Mark nicht in die Augen zu sehen. Und das war wohl auch schon 'ne Antwort. "Was genau willst du mir jetzt sagen?", meinte er dann, nachdem er vorerst nur geschwiegen hatte. Es war nicht so, dass Matt es nicht verstanden hatte oder wirklich nicht wusste, worauf Mark hinaus wollte. Matt wollte es aber einfach hören. Er wollte hören, ob Mark wirklich richtig lag. Damit Matt sich nicht verplapperte - sollte Mark richtig liegen, hatte Matt eh keine Wahl mehr und würde es ihm erzählen. Aber es wunderte ihn ehrlich, wie Mark, obwohl er solch eine Theorie hatte, immer noch so ruhig und verständnisvoll mit ihm reden konnte. Eigentlih müsste er Matt doch irgendwelche Vorwürfe machen. Immerhin war er das Arschloch, das mit dem Freund der besten Freundin geschlafen hat. Und das mehrmals.

Phoebe lächelte schwach und nickte dann. "Oh ja, du bist mein Traumprinz", sagte sie leise und so blieben sie noch eine ganze Weile liegen, ehe sie sich tatsächlich zum Aufstehen bequemten. "Was hältst du von 'nem Zungenpiericng?", fragte Phoebe, zusammenhanglos, während sie sich ihre Jacke überzog. Interessiert musterte sie ihren Freund und strich sich dann die langen Haare nach hinten. "Ich überleg' schon seit 'ner Weile, ob ich mir eins stechen lassen soll. Aber im Endeffekt ..." Sie musste grinsen, "bist du eigentlich derjenige, der die Entscheidung zu treffen hat, habe ich beschlossen. Weil du ja doch irgendwie den meisten Kontakt mit meiner Zunge hast." Hörte sich äußert merkwürdig an, war aber so, weshalb sie seine Meinung wirklich hören wollte. Sie wartete, bis er sich ebenfalls angezogen hatte, ehe sie sich dann langsam auf den Weg machten, immerhin wollten sie ja noch die Stadt erkunden.

"Ihr habt wieder was miteinander, oder zumindest hattet ihr das", sagte Mark und mittlerweile war er sich sogar ziemlich sicher, weil Matthews Reaktion doch relativ eindeutig war. "Entweder seid ihr zusammen, oder es geht euch nur um das Körperliche, ich habe keine Ahnung. Aber da ist irgendwas zwischen euch, was da nicht sein sollte. Und über das du mit mir auch nicht reden willst, weil es moralisch falsch ist. hab ich Recht?" Er wünschte sich ja, dass es nicht so war, aber er glaubte selbst nicht dran.

Grace hatte kurz innegehalten, als Phoebe plötzlich das Zungenpiercing erwähnte. Sie wollte sich eins stechen lassen? "Zunge?", wiederholte Grace einmal und sah zu Phoebe rüber. Er musterte seine Freundin kurz, so, als würde er wirklich ernsthaft darüber nachdenken, bevor sich ein breites Grinsen auf seine Lippen schlich. "Find ich geil", meinte er dann noch und grinste weiterhin, während er einmal kurz nickte. Oh ja, das gefiel ihm wirklich. Besonders bei Phoebe und wenn sie eh schon vorgehabt hatte sich eins stechen zu lassen, hatte er da sicher nichts gegen. Trotzdem fand Grace es gut, dass sie auch nach seiner Meinung fragte. Nicht, dass er es ihr großartig übel genommen hätte, wenn sie es nicht getan hätte, aber irgendwie hatte er ja doch irgendwo ein kleines Mitsprachrecht, was so was anging.

Matthew lachte freudlos auf, zog die Knie an und bettete seine Arme verschränkt darauf, bevor er auch seinen Kopf darauf sinken ließ. Jetzt wusste sogar schon Mark davon Bescheid. Lief doch alles scheiße hier. "Ehrlich gesagt", fing Matthew dann an, nachdem er wieder mal einfach nur geschwiegen hatte, "weiß ich langsam selbst nicht mehr, um was hier überhaupt geht." Er hob etwas den Kopf und lächelte Mark verzweifelt an, während er sich auf die Lippe biss. "Ich.. verstehe Leon nicht und... das ist generell alles scheiße." Er zuckte mit seinen Schultern und verzog den Mund wieder ein wenig, bevor er den Kopf zur Seite geneigt wieder auf seine Arme legte.

Phoebe musste grinsen. Das war eine mehr als zufriedenstellende Antwort. Immerhin war er ja derjenige, der diesen Körperschmuck dann auf Kurz oder Lang "ertragen" musste und wenn er es abstoßend fand, jemanden mit Metall im Mund zu küssen, dann war das schon hinderlich. Sicher, sie hatte auch ein Lippenpiercing, aber das war noch mal ein bisschen etwas anderes.
"Dann musst du nur eine Woche auf heiße, leidenschaftliche Küsse verzichten." Sie musste unweigerlich lachen und griff dann nach seiner Hand. "Aber ich bin mir sicher, dass du das irgendwie überleben wirst." Dafür wurden sie nachher immerhin noch heißer.
Mittlerweile waren sie unten angekommen und Phoebe hatte bereits im Vorfeld erfahren, dass es einfacher war in die Stadt zu laufen, als das Auto mitzunehmen, also machten sie sich zu Fuß auf den Weg.

Mark presste die Lippen aufeinander und sah seinen Gegenüber einfach nur an. "Ist echt scheiße", murmelte er und lehnte sich dann zurück, sagte jedoch einen Moment nichts. Das ging ihn eigentlich nichts an, und trotzdem hatte er so viel Mitleid mit ihm.
"Ich weiß, dass Leon ganz schön scheiße sein kann. Ich weiß auch, dass er oft nur spielt, mit allen Leuten, dabei ist das Geschlecht egal. Aber da ich nicht weiß, was das zwischen euch überhaupt ist, kann ich mich dazu nicht äußern und will auch gar nicht urteilen. Aber Matthew, du bist kein schlechter Mensch, du hast es auch verdient glücklich zu werden. Und nur du weißt, ob du das mit oder ohne ihn bist."

Grace verzog kurz den Mund, lachte dann aber leise und legte den Arm um Phoebe, als sie sich auf den Weg in die Stadt machten. "Ich denke, das werde ich irgendwie aushalten. Solange ich dich dann trotzdem noch anderswo küssen kann", meinte Grace grinsend und sah kurz zu Phoebes herunter. Natürlich war es scheiße, wenn er dann eine Woche lang mal nicht an Phoebes Lippen hängen würde, aber sicher brachte es irgendwo auch einen klitzekleinen Vorteil. Man könnte zum Beispiel mal einen gemeinsamen Filmabend nicht damit enden lassen, dass die beiden sich wildküssend einfach nicht mehr auf den Film konzentrierten. Natürlich hatte Grace gegen die letztere Variante rein gar nichts einzuwenden, aber es war bis jetzt selten vorgekommen, dass die beiden sich wirklich mal einen Film angesehen hatten, als sie es vorhatten.

Matthewdrückte verständnislos seine AUgenbrauen zusammen und musterte Mark schweigend. "Meinst du das ernst?", fragte er dann und konnte den ungläubigen Ton leider nicht ganz verbergen. "Ich schlafe - mehrmals - mit Leon, der übrigens mit meiner besten Freundin zusammen ist und du meinst, ich sei kein schlechter Mensch und verdiene es glücklich zu sein?" Mark war wirklich... seltsam, wenn man es so sagen könnte. Grace und die anderen hätten Matt sicher sofort rausgeschmissen und Mark? Der sah auch noch jemand Gutes in Matt. Da lief irgendwie was schief. KOnnte doch nicht sein. Als 'guter Mensch' schlief man nicht mal eben mit dem festen Freund der besten Freundin. Liebe hin oder her.

"Ich habe noch genug andere Körperstellen, keine Angst." Phoebe musste unweigerlich lachen, waren seine Worte doch gleichzeitig so absurd und wahr. Aber sie würde das dann auch schön in die Woche legen, in der sie ohnehin viel für die Schule pauken musste, weil dann würden sie sowieso nicht so viel Zeit miteinander verbringen können und dann war das auch nur halb so schlimm.
Der Weg in die Stadt war tatsächlich nicht weit. Nach einigen Minuten befanden sie sich direkt im Herzen der Fußgängerzone. Um sie herum standen die Cafés dicht gedrängt, die Läden boten noch immer ihre Waren an und es herrschte noch ein reges Treiben. "Touristenhochburg", stellte Phoebe belustigt fest. Ganz eindeutig.

Mark seufzte leise und stand dann auf. "Du bist ein Mensch und ob es dir passt oder nicht, du machst Fehler und es wird schon seine Gründe für dein Handeln geben. Ein schlechter Mensch bist du, wenn du es tust, um Nika zu verletzen. Aber das traue ich dir ehrlich gesagt nicht zu." Er lächelte schwach. "Red mit ihr, red mit ihm", sagte er langsam. "Und halt mich nicht für verrückter, als ich bin. Bitte." Damit verließ er das Wohnzimmer. Da hatte er das alles wohl nicht falsch gedeutet, aber besser gemacht hatte er es jetzt auch nicht. Für Matthew war er jetzt einfach nur duchgeknallt und damit hatte er den letzten Anschluss verloren. Super.

"Sieht ganz so aus", meinte Grace grinsend und sah ein wenig in der Straße umher. ab und zu wurden die beiden von anderen angestoßen oder stießen selbst sogar mal gegen jemanden, aber das war halb so schlimm, da sonst nichts großartiges passierte und die beiden ihre Ruhe hatten. Soweit man auf der Straße hier seine Ruhe haben könnte. Ab und zu blieben sie auch mal an dem ein oder anderen kleinen Laden stehen und sahen sich das Angebot an - es wirkte so, als würde man hier wirklich alles bekommen und manchmal wunderte Grace sich sogar über das ein oder andere Angebot.
"Willst du was Richtiges essen oder eher ins Café oder 'nen schnellen Imbiss oder so?", erkundete Grace sich dann bei Phoebe, als die beiden ein wenig durch die Stadt geschlendert waren.

Matthew hatte Mark noch nachgesehen und dann seufzend seinen Kopf in seinen Armen vergraben. Er sollte mit den beiden reden? Mit Nika konnte er nicht als Erstes reden - das wäre Leon unfair gegenüber. Und Leon? Nun, Matthew könnte ihn anrufen, klar, aber er war sich sicher, dass sein Exfreund sowieso nicht abnehmen würde. Und da dieser auch nicht mehr hier war, könnte Matt ihn auch nicht einfach konfrontieren, indem er auf ihn zugehen würde.
Er wusste nicht genau, wie lange er einfach nur dagesessen hatte, aber letzendlich hatte er sich doch dafür entschieden, Leon anzurufen. Er musste nun langsam mal Klartext reden - mit Nika und Leon. Er hoffte einfach mal, dass es irgendwie funktionieren würde. Er kramte sein Handy aus seiner Tasche und wählte die Nummer von Leon aus dem Kopf heraus, hielt jedoch inne, bevor er ihn anrief. Leon war noch gar nicht so lange weg und schon rief Matt an. Er würde sicher nicht abnehmen - er würde sich eher über ihn lustig machen, dass er schon so früh ankroch.
Trotzdem drückte Matthew im Endeffekt den grünen Hörer und hielt sich das Handy ans Ohr und kaute auf seiner Lippe, während er dem regelmäßigen Tuten lauschte.

Phoebe wiegte den Kopf hin und her. "Gute Frage", sagte sie langsam und sah sich um. "Wie wär's mit 'ner fettigen Pizza?", schlug sie grinsend vor. Sie hatte keine Lust auf Sushi, Chinesisch, Nudeln oder so einen Kram. Es war schön warm, sie konnten sich draußen hinsetzen und gemütlich eine Pizza essen. Das taten sie dann auch. Sie bestellten für sich zusammen eine große Pizza mit tausend Extrawünschen, so dass Phoebe schon befürchtete, der Ladenbesitzer würde sie schon raus schmeißen. Allerdings durften sie dann draußen Platz nehmen und die Pizza wurde ihnen einige Minuten später gebracht.

Leon fluchte genervt, als sein Handy klingelte. Er war gerade auf dem Highway in der Nähe eines Parkplatzes, den er dann auch gleich für sich beanspruchte, damit er das Handy aus seiner Tasche nehmen konnte. Na sieh mal einer an, da rief Matthew schon an. Seine Laune verfinsterte sich noch weiter. "Was willst du?", fragte er unfreundlich, nachdem er den grünen Hörer gedrückt hatte. "Habe ich meine Zahnbürste oder vergessen oder deine Kondome, die du ohnehin nicht brauchst mitgehen lassen, oder was gibt's zum rumheulen?" Er war so sauer im Moment auf ihn, er konnte einfach nicht freundlich sein, und es tat ihm auch überhaupt nicht Leid.

(Ich bastel hier jetzt einfach mal irgendwas, das muss ja zeitlich nicht unbedingt passen)
Am Freitagabend hatten Ethan und Phil Marie dazu eingeladen mit ihnen und ihrer Clique in der Stadt in die Disco zu gehen. Ethans Mutter, also die Frau, die auch zu entscheiden hatte, wann Marie bei den Kindern zu bleiben hatte, gab ihr jedoch ohne mit der Wimper zu zucken frei und so konnte sie mit den anderen in die Stadt gehen. Mittlerweile hatte sie sich ziemlich gut eingewöhnt und verbrachte recht viel Zeit mit Ethan, weil sie sich wirklich unglaublich gut verstanden.

Grace hatte natürlich zugestimmt und nur erstaunt die Augenbrauen gehoben, als die Pizza wirklich auf ihrem Tisch landete. Sie hatten so viele Extrawünsche gehabt - er selbst hätte die beiden sicher schon rausgeworfen. Aber hey, nun hatten sie eine Pizza und mehr brauchte es im Moment auch nicht.
Grinsend probierte Grace schon ein Stück von seiner Pizza und musste gleich feststellen, dass diese gar nicht so schlecht schmeckte. Sie schmeckte sogar wirklich gut, sodass Grace sich vornahm, sich den Namen der Pizzeria zu merken - falls er mal wieder in der Nähe sein würde, konnte man das ja sicher ausnutzen.
Er nahm einen Schluck von seiner dazubestellten Cola und sah dann zu Phoebe rüber, bevor er sich kurz über die Lippen leckte. "Was die anderen wohl dazu sagen, dass wir theoretisch einfach so abgehauen sind?", fragte er leise lachend.

Matthew hatte sich ein wenig erschrocken, als Leon plötzlich abgenommen hatte und wusste im ersten Moment auch gar nicht, was er sagen sollte. All die zusammengsetzten Sätze, die er sich beim Warten überlegt hatte, waren weg und Matthew starrte kurz einfach nur vor sich hin. Glücklicherweise fing er sich jedoch wieder relativ schnell und schluckte einmal kurz, bevor er zum Sprechen ansetzte. "Ich wollte dir nur sagen.. dass ich es Nika sagen werde. Alles." Matthew war sich sicher, dass Leon diese Entscheidung auch nicht gutheißen würde. Wie kam das aber auch? Leon verschwand und plötzlich wollte Matthew mit Nika reden. Er selbst würde sich aufs Extremste verarscht fühlen. Aber Leon konnte ihn ja so oder so nicht mehr ausstehen, großartig was zunm Verlieren hatte Matt also nicht mehr. "Ich.. wollte es dir nur vorher sagen, damit du Bescheid weißt." Das klang in Matthews Ohren einfach alles nur bescheuert - aber so war es nun einmal.

Die Clique hatte sich einen relativ beliebten Club ausgesucht, der zwar gut besucht, aber trotzdem nicht überfüllt war. Sie kamen auch ohne große Probleme herein und machten sich drinnen erst einmal auf den Weg zur Bar.
Irgendwann jedoch verschwanden die beiden Jungs mit den Worten, dass sie mal eben aufs Klo wollten und ließen die Mädchen zurück. Natürlich nutzen Ethans FReundinnen gleich die Situation aus, besonders die Zwillingsschwestern. "Sag mal Marie", fing die eine mit einem breiten Grinsen an, "was hälst du denn von unserem kleinen Ethan?", beendete Emilie den Satz ihrer Schwester und die beiden musterten das Au-Pair-Mädchen interessiert.

"Ich glaube dass Nika mich umbringt", sagte sie und lachte leise. "Sie hasst mich sicherlich die nächsten .. zwölf Stunden oder so. Mark wusste eigentlich Bescheid." Sie räusperte sich leise. "Ich wollte auch nicht ganz so einfach verschwinden. Aber ich bezweifle, dass er es irgendwem gesagt hat, er wusste im Endeffekt auch nicht viel mehr. Na ja, Pat und Leon werden wohl darüber spekulieren, was wir so getrieben haben und das werden sie sicherlich noch eine ganze Weile tun." Sie musste lachen. "Und dann darfst du wieder Rede und Antwort stehen und deinem Freund von deinem regen Sexleben erzählen." Patrick war aber auch immer neugierig, das war grausam!
Sie hatte sich mittlerweile auch ein Stück der Pizza genommen, die wirklich fantastisch schmeckte - lag vielleicht daran, dass all ihre Wünsche bedacht worden sind.

"Was?" Leon schrie fast. "Bist du total behindert?", fragte er und krallte die Hand ins Lenkrad. "Weißt du warum ich gefahren bin, du Idiot? Wenn du es ihr sagst, bringe ich dich eigenhändig um, verstanden? Was bringt dir das? Dein scheiß Gewissen ist dann rein? Ganz toll, spiel nicht den Moralapostel, Mann. Wenn du es ihr jetzt sagst, dann ist euer ganzer verfickter Urlaub im Arsch, das ist dirja wohl bewusst, oder?" Oh, wie er fluchen konnte, wenn er erst einmal richtig sauer war. "Vergiss es Matthew, du hattest Wochenlang nicht die Eier dazu und jetzt, wo ich nicht in der Nähe bin, willst du ihr alles sagen? Du tickst doch nicht mehr ganz sauber. Was soll dir das denn bitte bringen?" Er konnte es echt überhaupt nicht nachvollziehen. Was sollte die Scheiße bitte?
(Hach, ich liebe ihn XDD)

Marie sah zwischen den Beiden hin und her und spürte, wie ihr unweigerlich das Blut in den Kopf schoss. Sie räusperte sich kurz und biss sich dann auf die Lippe. "Er ... ist nett. Natürlich ist er nett." Sie schüttelte den Kopf, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. "Hätte mir keinen besseren Gastbruder vorstellen können." Die Mädchen gingen ja wohl nicht von was anderem aus, oder? Das wäre ja nun wirklich ... hallo? Sie redeten hier über Ethan. Nicht dass er nicht gut aussah, oder keinen guten Charakter hatte. Aber sie wohnte zur Zeit bei ihm und kannte ihn erst seit kurzer Zeit.

Grace verdrehte grinsend seine Augen, als Phoebe auf Patrick zusprechen kam. Dieser Kerl war aber auch wirklich unverbesserlich und Grace war sich sicher, dass er ihn wirklich wieder ausfragen würde. Änderte aber nichts daran, dass Grace ihm wieder einmal nichts sagen würde. Da sollte sich Patrick wirklich schon was eigenes suchen. "Der Kerl ist unverbesserlich", sprach Grace dann auch seinen Gedanken aus und lachte leise. Nika würde sicher nicht allzu lange sauer auf sie sein. Jedenfalls hoffte er das einfach mal. Sie hatten Nika ja mit vier Jungen alleine gelassen. Gut, einer war schwul und der andere ihr Freund, aber änderte wohl trotzdem nicht viel. Immerhin hatte Nika sich ja gerdae so darauf gefreut wieder etwas mit Phoebe zu unternehmen. Aber sie und Grace waren ja auch nicht über 'ne Woche weg oder so, daher ging das sicher in Ordnung.

[Der alter Leon ist zurück :D]
Matthew hörte sich stumm das ganze Gefluche von Leon an und wartete darauf, dass er auch etwas sagen konnte. Man erlebte nur selten eine Situation, wo Leon wirklich so aufgebracht war - ihm schien die ganze Situation also auch ziemlich zuzusetzen. Ihm konnte eben auch nicht alles am Arsch vorbei gehen. "Mein Gewissen wird dann sicher nicht rein sein", sagte Matthew fest und konnte das Zittern in seiner Stimmer glücklicherweise noch verbergen. Er konnte es nicht leugnen - es schüchterte ihn ein, wenn der Ältere ihn so anmeckerte. Trotzdem ließ er sich nicht abbringen. "Aber im Gegensatz zu dir ist mir Nika nicht egal. Ich will wenigstens versuchen sie nicht ganz zu verlieren."

Amélie lachte, als Maries Kopf ein wenig rot wurde und auch bei ihrer Antwort musste Ethans Freundin kichern. "Mehr nicht? Gutaussehend? Cool? Liebenswert?", schlug das Mädchen dann gleich noch ein paar weitere Sachen vor. Klar, sie kannten sich noch nicht lange, aber vielleicht war da ja so was wie in INteresse da. Und wenn sie dann schon einmal einen kurzen Moment mit Marie hatte, musste Amélie das doch ausnutzen. Ethan hing ja sonst fast durchgängig bei der Französin ab, wenn sie etwas unternahmen.

"Aber auch wenn sie sauer sind", Phoebe hob die Schultern, "das war es mir wert." Mit einem Lächeln beugte sie sich nach vorne und küsste ihn kurz auf die Lippen. "Ich genieße die Zeit mit dir so und ich weiß, dass Nika es mir gönnt. und außerdem lassen wir die Küche so in Ruhe." Sie lachte leise und widmete sich dann ihrer Pizza.
Während dem Essen redeten sie noch über die ein oder andere Sache und hatten wie immer viel Spaß zusammen. Danach schlenderten sie noch ein bisschen durch die Stadt und schließlich wieder am Strand zurück. Allerdings wurde es langsam aber sicher etwas frisch und sie schlugen allmählich den Weg zum Hotel ein.

"Sie ist mir also egal?", wiederholte Leon und schnaubte abfällig. "Oh ich habe doch tatsächlich vergessen wie viel du über mich und mein Leben weißt." Es war wirklich mehr als gut, dass ser zur Seite gefahren war, denn sonst hätte er wahrscheinlich vor Wut einen Filmreifen Autounfall gebaut. "Nika ist mir nicht egal und genau aus diesem Grund will ich eben Schluss machen. Aus diesem Grund will ich mit ihr reden, aber sicherlich nicht in ihrem Urlaub. Ist dir eigentlich klar, was sie alles durchgemacht hat? Sie wusste bis vor einem halben Jahr nicht einmal, ob sie wieder laufen können würde, wusste nicht, ob ihre beste Freundin jemals wach werden würde. Dann konnte sie wochenlang verpassten Schulstoff nachholen." Er atmete einmal tief durch, zum Glück war er schon etwas ruhiger, auch wenn es immer noch nicht perfekt war. "Ich weiß, dass ich das mit dir gar nicht erst hätte anfangen dürfen und es war ein Fehler, den ich seit einigen Tagen auch bitter bereue", das sollte er ruhig wissen, denn hätte er sich nicht so scheiße verhalten und hätte so gebockt, hätte Leon es nicht bereut. "Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe, aber ich will ihr das selbst sagen. Oder von mir aus sagen wir es ihr auch zusammen. Aber ich sage dir eins, wenn du mich jetzt als den Arsch darstellst, ihr den Urlaub vermiest und alles von dir weist, werde ich dir das niemals verzeihen und ich hoffe, dass du noch so viel Achtung vor dir selbst und vor mir und meinen Gefühlen hast."

Marie war etwas überfordert und für einen Moment kamen ihr wieder die richtigen Worte abhanden. "Amélie, du machst mich ganz verrückt", murmelte sie leise und musste dann grinsen. "Ich mag ihn, er sieht gut aus, ja, er ist nett, und ja, er ist auch cool." Sie musste lachen und hob dann die Schultern. "Er hat was an sich, was faszinierend ist, ja. Aber er ist mein Gastbruder, ich wohne bei ihm."
(Jetzt müsste er eigentlich hinter ihr stehen XD)

Grace hatte ein breites Grinsen auf den Lippen, als die beiden sich langsam aber sicher wieder auf den Weg zum Hotel machten. Der Tag war wirklich schön gewesen und Grace merkte wieder einmal wie sehr ihm die Zeit, wo er nur mit Phoebe war, gefiel. Aber auch auf das Kommende freute er sich natürlich. Er war immer noch neugierig, was Phoebe vorhatte.
Im Hotel angekommen, machten die beiden sich in ihr Zimmer auf, wo sich Grace dann auch leise aufzend auf das Bett fallen ließ und genüßlich die Augen schloss. Das Bett war zwar nicht so gemütlich wie in ihrem Ferienhaus, aber trotzdem noch ziemlich gut. Trotzdem merkte man eben den kleinen feinen Unterschied - aber das störte Grace ehrlich gesagt auch gar nicht.

Matthew runzelte die Stirn. "Ich hatte nicht vorgehabt, dich als das Arschloch dastehen zu lassen und mich aus dem Schneider zu ziehen. Ich hab auch Schuld daran, das weiß ich." Aber Leon hatte Recht. Es würde wohl trotzdem so rüber kommen, als würde Leon der Arsch sein und Matthew einfach nur derjenige, der ihn verteidigen wollte. Das war auch nicht gut. Er schwieg kurz und dachte über Leons Gesagte nach und wippte mit seinem Oberkörper ein wenig vor uns zurück, während sein Blick zu der geschlossenen Wohnzimmertür fiel. Er seufzte im Endeffekt leise und blickte wieder zum Fernseher, der immer noch am Laufen war. "Okay", sagte er dann und biss sich auf seine Lippe. "Egal wer es ihr zuerst sagt, im Endeffekt wird der andere so ziemlich das größte Arschloch von allen sein. Also dann ... zusammen, okay?" Würde zwar auch nicht sehr viel an der Situation ändern, aber es ging schlichtweg alle drei etwas an und wenn auch nur einer von Leon oder Matthew nicht bei dem Gespräch dabei sein würde, würde das sicher sehr scheiße kommen. Noch schlimmer als sowieso schon.

Amelie kam gar nicht dazu etwas darauf zu sagen, als sich plötzlich Phil einmischte, der mit Ethan den letzten Teil mehr oder weniger freiwllig mit angehört hatte. "Aber aber Marie", sagte er lachend und klopfte ihr locker auf die Schulter, "nur weil du bei ihm wohnst, ist das doch kein Problem. Und irgendwie verwandt seid ihr auch nicht. Ich weiß nicht, wo dein Problem liegt. Du findest ihn doch au- Autsch!" Phil wand seinen Kopf zu Ethan hin. Dieser war ein wenig rot um die Nase und hatte Phil mal eben den Ellenbogen in die Seite gerammt. Der Idiot sollte bloß still sein. Generell strafte Ethan kurz jeden seiner Freunde mit einem bösen Blick und lächelte Marie dann entschuldigend an. "Nimm die ganzen Idioten hier nicht ernst", sagte er und lachte leise, als sich die sogenannten 'idioten' auch gleich beschwerten.

Phoebe hatte ihre Jacke neben der Tür aufgehangen und war dann erst einmal kurz im Badezimmer verschwunden, wo sie einen Moment einfach nur an die kalten Fliesen gelehnt da stand. Auf ihre Lippen schlich sich ein schwaches Lächeln und als sie wenige Minuten später aus dem Badezimmer heraus kam, trug sie nicht mehr, als ein bisschen hauchdünne und kaum bedeckende Spitzenunterwäsche. Sie musste gestehen, dass sie sich darauf (und auf Grace' Blick!) schon den ganzen Tag gefreut hatte.

Leon seufzte leise, aber im Endeffekt war das dann wohl wirklich die vernünftigste Lösung. Alles andere würde sie noch schlechter darstellen und immerhin hatten sie das Beide zusammen ausgefressen. "Da du ja sonst nicht mit mir reden willst und kannst, weil ich so ein schlechter Mensch bin, wäre es wohl sinnvoll das Gespräch hier zu beenden." Und damit legte er dann auf, denn die ursprüngliche Wut war wieder zurückgekommen. Es war nun mal eine Tatsache, dass er sich weder verstanden noch ernst genommen von ihm fühlte und er würde jetzt auch nicht auf gute Freunde machen, wenn er doch im Endeffekt eh nichts mehr von ihm wisse wollte. Er ließ das Handy auf den Beifahrersitz fallen und startete dann den Motor wieder.

Maries Augen weiteten sich und sie biss sich augenblicklich auf die Lippe. Oh verdammt, das war peinlich. Sie war froh, dass das Licht in dem Club nicht so gut war, denn ihr Kopf war mit Sicherheit feuerrot. Oh Gott, da sagte sie wie sie ihn fand und dass sie ihn heiß fand und sich theoretisch sogar was mit ihm vorstellen könnte und dann hörte er das mit. Peinlicher ging's ja nicht. Scheiße. Sie konnte gar nicht lächeln, weil sie ihre Unterlippe immer noch mit ihren Zähnen malträtierte und so wandte sie den Blick einfach peinlich berührt ab. Hoffentlich hatte er gar nicht alles mitbekommen.